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Katze beim Tierarzt

 

Vielleicht waren Sie ja schon mal mit einer Katze beim Tierarzt.

Mit einer Katze zum Tierarzt zu gehen, ist so ungefähr das Unangenehmste, was man als Katzenhalter machen muss.

Und machen muss man es, das bleibt leider nicht aus.

Weil - irgendwas is` immer.

So eine Hauskatze lebt ja nicht einfach so ihre neun Katzenleben dahin, glücklich und zufrieden, bis sie dann in hohem Alter , struppig und zahnlos, ohne je eine Tierarztpraxis von innen gesehen zu haben, ins Katzengras beisst!

Das wäre schön so, entspricht aber leider nicht der Realität.

Außer vielleicht bei einer typischen halbwilden Bauernhofskatze - aber da liegt das vor allem daran, dass sich nie wirklich jemand für so ein Katzentier interessiert. 

 

Als Katzenhalter:in aber, der( oder die) sein Tier täglich um sich hat( oder auch neben sich und manchmal auch auf sich, also meistens dann, wenn man grad im Tiefschlaf ist, oder auf dem Sofa sitzt und sich nicht bewegen möchte, auch wenn man es müsste, weil man ja sonst das arme Tier aufwecken würde ) -

sie also mit dem Katzentier lebt und es verwöhnt und überhaupt - da merkt man ja meistens, wenn die Katze was hat. 

Man kennt ja sein Tier. Wie es liegt, wie es frisst, oder nicht frisst, wie es kotzt ( oder nicht ), oder wie es läuft.

Und natürlich vor allem: Wie es guckt.

Man sieht seinem Tier sofort an, dass was ist, wenn es mal länger nicht so guckt, wie es sonst guckt.

Und dazu: der Kopf hängt, die Ohren hängen. Das ganze Tier irgendwie hängt- wie ein Schluck Wasser in der Kurve.

Und dann ahnt man schon: Auweh,da ist was;

Irgendwas stimmt nicht.

Gestern zum Beispiel war ich mit Tilda wieder mal beim Tierarzt, weil ich gemerkt hab - da stimmt was nicht.

Allerdings wusste ich auch schon, was.

Man hat ja das Tier im Blick. Tilda ist ja nun schon eine ältere Katze - als Cornish rex, wohlgemerkt. Die haben eine relativ miese Lebenserwartung von 9 (!) bis 15 Jahren,das ist genetisch bedingt. Das kommt von diesen elenden Qualzuchten - aber darauf will ich jetzt gar nicht eingehen.

Bei Tilda jedenfalls hats geklemmt.Also im wahrsten Sinne des Wortes:

Nämlich bei der Verdauung. Ja sorry! Isso! Tilda hat altersbedingt Muskelatrophie und noch ein paar andere Wehwehchen - da ist das manchmal wie bei einer alten Dame -da läufts nicht mehr rund. Ja,auch bei der Verdauung.

Dann gibts beim Tierarzt einen kleinen Einlauf - doch, sowas macht man dann da! - und gleich gehts dem Tier wieder viel besser.Zur Sicherheit bekommt man ein paar solcher Hilfsmittel mit nach Hause. Und ich hoffe, dass ich sie nie nie anwenden muss - Tilda kriegt jetzt Sahne und Milch,von mir aus in rauen Mengen -  das sollte helfen.Tipp vom Tierarzt. 

Das denkt man sich ja nicht unbedingt bei nem Haustier, dass man da mit solchen Unannehmlichkeiten zu tun hat.

Aber ein Haustier zu haben, das ist eben nicht immer nur Knuddeln und Schnurren und Fressen. Und weiches Fell, und putziges Gucken und Happy Hour all day long.

Grad wenn die Viecher älter werden - und das sollen sie ja auch - dann kommen auch die einen oder anderen Wehwehchen dazu. Und Tilda beispielsweise ist ja jetzt in dem Alter, da klemmts halt dann auch manchmal.

Oder ganz im Gegenteil:

Dünnschiss! Dünnschiss bei Katzen wird immer wieder gern genommen! Da muss nur mal das Futter die falsche Temperatur haben - Zack!

Ich will da ja mal nicht ins Detail gehen - aber schön isses nicht. Gut, das ist es auch sicher nicht bei einer Deutschen Dogge - aber Deutsche Doggen leben normalerweise eher draussen, und schlafen nicht bei Mutti und Vatti im Bett. Also normalerweise. Aber was weiß ich schon, was normal ist.

Was bei Katzen erschwerend hinzukommt, ist, dass das zähe Tierchen sind.

Bis die mal durchblicken lassen, dass da was im Argen ist, läuft schon einiges an Wasser den Main runter.

Und damit beginnt eben auch der unangenehme Teil des Ganzen.

Man muss mit der Katze also zum Tierarzt.

Aber da musst Du sie erst mal hinkriegen.

Jetzt hat man beispielsweise vielleicht einen Hund - dem hält man die Leine vor die Nase, oder ein Stückchen Wienerle, dann geht der ganz von alleine mit, springt ins Auto und denkt sich nix Böses. Also im besten Falle. Natürlich ahnt vielleicht auch der Hund, dass irgendetwas anders ist als sonst. Auch ein Hund hat ja so einen siebten Sinn. Aber was will er machen, wenn man ihm ein Würstchen vor die Nase hält! Eben! Da bügelt der über seinen siebten Sinn hinweg, da muss er zur Wurst. 

Und wenn er doch nicht so will, dann gehorcht so ein Hund ja meistens noch irgendwelchen Befehlen. Er macht Sitz und Platz, er geht bei Fuß, und er kommt, wenn man ihn ruft ( oder manchmal auch nicht).

 

Aber den müssen Sie normalerweise nicht einfangen,bändigen und in eine kleine Katzenkiste sperren.

DAS macht fast keine Katze gern, oder freiwillig.

Da helfen nur Tricks.

Trick 1 ist natürlich: Die Katzentransportbox am besten schon am Tag vorher bereitstellen.

Mit offenem Türchen. Möglichst ausser Sichtweite der Katze natürlich. Weil wenn Sie erst am nächsten Tag auch nur daran DENKEN, sie vom Schrank zu holen oder aus dem Keller, dann  haben Sie schon verloren. 

Denn: Ihre Katze kann Ihre Gedanken lesen. Und: Ihre Katze kennt das Geräusch. Sie war vielleicht nur einmal im Leben in einer Katzenbox gesessen - aber das hat sie sicher nicht vergessen.

Also kommt dazu Trick 2:

Die Katze praktisch aus dem Schlaf reissen und in der Box versenken. Das ist der Überraschungstrick - der funktioniert meistens.Vielleicht muss man sie noch in ein Tuch wickeln -

damit sie nicht kratzt und beisst.

Nebenbei: Gucken, dass sie vielleicht nüchtern ist. Also die Katze. Nix oder wenig gefressen, sonst bricht sie das ganze gute Whiskas vor lauter Aufregung vielleicht auch noch in die Box.( In die man übrigens als netter Katzenhalter auch ein Handtuch oder ein Deckchen legt, damit es wenigstens ein bisschen kuscheliger ist im Karton. Das beruhigt zumindest Ihr Gewissen ein wenig.Die arme Katze findet ihr Schicksal trotzdem furchtbar)

Und als vernünftiger Katzenbesitzer hat man auch noch eine grosse Kiste, die man oben aufklappen kann.

Oder - mein Lieblingstrick: Man stellt die Box hochkant, und hievt die Katze, die man am Schlafittchen hält wie eine Katzenmutti das Katzenkind, von oben in die Box.

Dann nur noch Türchen schliessen. Schnell und sicher.

Und das sollte man nicht unterschätzen  Katzen haben manchmal Bärenkräfte, wenn sie etwas NICHT wollen - zum Beispiel in eine Katzentransportbox gesperrt werden.

 

Der Rest - ein Kinderspiel.

Im Auto gibts natürlich immer noch ein immenses Geschrei - aber das muss man aushalten. Leider kann man dem Katzentier ja nicht erklären, dass der ganze Aufwand nur zu seinem Besten ist.

 

Beim Tierarzt selbst braucht man sich eigentlich keine Sorgen zu machen. Sie sind da ja beim Profi.

Sie können sich raushalten. Und das Schöne ist, dass da selbst die widerspenstige Katze ganz von selbst wieder in die Katzenbox kriecht, wenn alles vorbei ist.

 

Gut.

Dann muss man nur noch die Rechnung zahlen.

Und DAS, also ich sag mal - mehrmals im Jahr mit Katzen zum Tierarzt, also das zahlt sich aus. Für den Tierarzt.

Ich sammle ja meine Tierarztrechnungen so übers Jahr.

Bei der nächste Steuererklärung rechne ich dann einfach mal alles zusammen - nicht, dass ich das absetzen könnte. Aber dann guck ich mir das alles an, und male mir aus, was ich mir davon alles Schönes hätte leisten können.

Einen zweiwöchigen Luxusurlaub auf den Malediven.

10 Tage Ayurveda Panchakarma Kur in Bad Bocklet.

Oder einfach meine Monatsmiete für ein halbes Jahr!

Ja!

Und dann schnetzel ich die ganzen elenden Rechnungen ganz winzig klein und mische sie ins Streu im Katzenklo.

Ist eh drauf… äh … gepinkelt.

Haustiere! Sie geben einem so viel!!!

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